Permakultur

Der Begriff Permakultur (engl. „permaculture” aus „permanent” und „agriculture”, zu Deutsch: dauerhafte, nachhaltige Landwirtschaft) wurde von den Australiern Bill Mollison und David Holmgren geprägt. 1978 veröffentlichte Mollison die Prinzipien dieses Konzepts unter dem Titel „Permaculture“, 1981 erhielt er dafür den Alternativen Nobelpreis.

Mollison und Holmgren beobachteten, dass die industrielle Landwirtschaft mit Monokulturen und Pestizideinsatz Wasser und Böden vergifteten, zum Artensterben beitrugen und die Bodenerosion förderten. „Modern agriculture is not a system for producing food but producing money” (Die moderne Landwirtschaft produziert nicht Lebensmittel, sondern Geld), sagt Mollison in dem Dokumentarfilm “In Grave Danger of Falling Food”.

Mollison und Holmgren beobachteten ebenfalls, wie sich Ökosysteme wie Wälder, Seen und Meere selbst regulieren. Sie definierten Permakultur zunächst als Planung, Entwicklung und Bewirtschaftung integrierter, sich selbst entwickelnder Systeme. Diese bestehen aus mehrjährigen und sich selbst vermehrenden Pflanzen sowie Tierarten, die die jeweiligen Umweltbedingungen ebenso berücksichtigen wie die Bedürfnisse ihrer Nutzer. Permakultur ist ein systemischer Ansatz, weshalb man von „Permaculture Design“ spricht.

In Hunderten von Projekten auf der ganzen Erde werden seitdem die Permakultur-design-Prinzipien angewendet und weiter verfeinert. Dabei wurde klar, dass auch gesellschaftliche Aspekte zu berücksichtigen sind. So wurde aus dem ursprünglich landwirtschaftlichen Konzept ein ganzheitlicher Denkansatz zur Gestaltung sozialer Siedlungsräume in Harmonie mit natürlich gewachsenen Ökosystemen.

Permakulturelles Denken und Handeln basiert auf drei Grundwerten:

· Achtsamer Umgang mit der Erde (Care for the Earth)

· Achtsamer Umgang mit den Menschen (Care for the People)

· Selbstbegrenzung und Überschussverteilung (Limits to consumption and growth, redistribution of surpluses)

Permakultur unterstützt die Gestaltung und Bewahrung von Vielfalt (Biodiversität), wie wir sie in natürlich gewachsenen Ökosystemen vorfinden, die gesünder, produktiver und nachhaltiger sind als Monokulturen.